Antriebstechnik :: Glossar
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A
Axial-Rillenkugellager
Beim Axial Rillenkugellager laufen die Kugeln zwischen zwei oder drei Scheiben, abhängig davon, ob die Axialkraft in beiden Richtungen auftritt oder nur in einer. Bei beidseitiger Krafteinwirkung wird die mittlere Scheibe auf der Welle festgehalten, die beiden äußeren im Gehäuse.
G
Getriebe
Getriebe sind allgemein gesehen gelenkige Verbindungen von Teilen, die zum Übertragen und Umwandeln von Kräften, oder zum Führen von Teilen auf einer Bahn dienen. Es werden also nahezu sämtlich Mechanismen als Getriebe bezeichnet. Umgangssprachlich nennt man jedoch oft nur mechanische Vorrichtungen zum Übertragen und Wandeln von Drehbewegungen Getriebe. (in Anlehnung an VDI 2127) Getriebe dienen zur Übertragung und Umformung (Übersetzung) von Bewegungen, Energie und/oder Kräften. Sie bestehen aus mindestens drei Gliedern, von denen eines das Gestell bildet.
K
Kegelrollenlager
Die Rollkörper haben die Form eines Kegelstumpfes, außerdem sind sie etwas gegen die Wellenachse geneigt. Diese Art von Lagern kann sowohl radiale als auch größere axiale Belastung aufnehmen, z.B. Radlager von Kraftfahrzeugen. Sie besitzen den Vorteil, dass man das Spiel einstellen kann. Die Kegelachsen von Innenring, Außenring und Kegelrollen treffen sich in einem Punkt auf der Drehachse, denn nur dann können die Kegelrollen ohne Schlupf abrollen.
Kettenrad
Kettenräder für Rollenketten sind in der DIN 8192 genormt. Sie dienen zur Kraftübertragung bei Rollenketten nach ISO 606 (früher DIN 8187). Kettenräder nach dieser Norm können als Kettenradscheibe („Form A“) oder als Kettenrad mit einseitig bündiger Nabe („Form B“) ausgeführt werden und zur Aufnahmen von Einfach-, Zweifach- oder Dreifach-Rollenketten ausgelegt sein. Sie werden aus Stahl mit einer Mindestzugfestigkeit von 500 N/mm² oder aus Gusseisen gefertigt. Andere Werkstoffe (z.B. Kunststoff) sind möglich, aber nicht genormt.
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Kugellager
Kugellager, Gleitlager, Wälzlager
[Bezeichnungsschema, Wälzlagerserien, Tabelle Innen- und Außendurchmesser, Kugellager Hersteller Umschlüsselung, Lagerwerkstoffe]
N
Nadellager
Die kreiszylindrischen Wälzkörper haben eine große Länge im Verhältnis zum Wälzkörperdurchmesser. Dadurch haben sie eine sehr geringe Baugröße und werden daher in sehr kleinen Getrieben verwendet.
P
Pendelrollenlager
Pendelrollenlager sind, wie die Tonnenlager, winkeleinstellbar (bis zu 2° bei geringer Belastung, sonst bis 0,5°), jedoch zweireihig. Sie sind für schwerste Belastungen geeignet, weisen also hohe Tragzahlen auf.
Pendelkugellager
Das Pendelkugellager besitzt zwei Kugelreihen. Die Rollenlaufbahn des Außenrings hat eine Hohlkugelform. Innenring, Käfig und Kugeln können damit um wenige Winkelgrade aus der Mittelstellung geschwenkt werden. Damit können Fluchtfehler oder Durchbiegungen der Welle ausgeglichen werden.
R
Radialkugellager
Die Kugellager sind die häufigsten verwendeten Wälzlager, der bekannteste Typ ist das Rillenkugellager, das sowohl axiale, als auch radiale Belastungen aufnehmen kann. Eine spezielle Form sind die Schulterlager, die durch eine höhere Schulter noch höhere Axialkräfte aushalten.
Rillenkugellager
Rillenkugellager sind vielseitig verwendbare, selbsthaltende Lager mit massiven Außenringen, Innenringen und Kugelkränzen. Diese einfach aufgebauten, im Betrieb unempfindlichen und wartungsfreundlichen Produkte gibt es einreihig und zweireihig sowie offen und abgedichtet. Fertigungstechnisch bedingt können offene Lager am Außenring Eindrehungen für Dicht- oder Deckscheiben haben.
Wegen ihres niedrigen Reibungsmomentes eignen sich die Rillenkugellager für hohe Drehzahlen.
Rollenkette
Die Rollenkette (ISO 606, DIN 8187, DIN 8188) hat in der Technik die größte Bedeutung und Verbreitung erlangt, insbesondere in Kettengetrieben. Die inneren Laschen sitzen auf einer hier als Hülse bezeichneten Buchse, die sich auf dem Bolzen befindet. Die äußeren Laschen sitzen direkt auf dem Bolzen. Zwischen den inneren Laschen befindet sich eine Rolle auf der Hülse. Diese bewirkt eine Verringerung von Antriebskräften und Verschleiß.
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S
Schrägkugellager
Das Schrägkugellager kann axiale Kräfte in einer Richtung und radiale Kräfte aufnehmen. Sie werden meist paarweise eingebaut und vorgespannt. Der paarweise Einbau kann in Form von Tandem-, O- oder X-Ausführung eingebaut werden. Je nach einbauart verändern sich die axial aufnembaren Kräfte.
T
Taperlock Spannbuchse
Eine Taperlock-Spannbuchse (taper (englisch) = konisch) oder auch Taper-Buchse ist ein konisches Maschinenelement zur Herstellung kraftschlüssiger Welle-Nabe-Verbindungen im Maschinenbau. Dieses Spannelement fixiert eine Nabe z. B. einer Keilriemenscheibe genau axial zentriert auf einer Welle. Sie ist für die gängigsten Wellendurchmesser bereits gebohrt und genutet. Es gibt sie in momentan 16 Baugrössen für Wellendurchmesser von 10 mm bis 125 mm.
Tonnenlager
Diese sind winkeleinstellbar (bis zu 4° aus der Mittellage), da der Außenring eine kugelförmige Lauffläche hat. Die Rollkörper, die sog. Tonnenrollen, sind fassförmig. Tonnenlager sind einreihig, d.h. sie besitzen eine Reihe von Tonnenrollen in einem Käfig. Die beiden Laufwege im Innenring sind gegenüber der Lagerachse geneigt. Die Lager sind selbstjustierend und tolerant gegenüber Ausrichtungsfehlern zwischen Welle und Gehäuse. Für schwere Lasten geeignet.
W
Wälzlager
Wälzlager sind Lager, bei denen zwei zueinander bewegliche Teile, also im üblichen Fall Welle oder Achse und Gehäuse, durch rollende Körper getrennt sind. Das bedeutet, dass hauptsächlich Rollreibung auftritt. Bei Wälzlagern werden die Kugeln, Rollen, Nadeln etc. mit einem Käfig in einem gleichen Abstand zueinander gehalten und rollen auf gehärteten Stahlflächen. Dadurch haben sie nur eine geringe Rollreibung. Ausnahme sind vollrollige Lager, ohne Käfig. Neben Wälzlagern aus Stahl existieren auch Keramik-Wälzlager (in der Regel aus Siliziumnitrid) und Hybridlager, bei denen die Lagerringe aus Stahl, die Wälzkörper jedoch aus Keramik (Siliziumnitrid oder Zirkondioxid) bestehen. Man benutzt dort die Vorteile Technischer Keramik, die in der prinzipiell höheren Härte, höheren Temperaturbeständigkeit, größeren chemischen Resistenz und geringeren Wärmedehnung im Vergleich zu Stahl bestehen. Keramische Wälzlager werden dort eingesetzt, wo es auf geringes Gewicht, höhere Präzision, hohe Temperaturbeständigkeit, höhere Drehzahl, chemische Resistenz, Trockenlauffähigkeit oder die Möglichkeit der Medienschmierung ankommt. Hybridlager weisen (im Vergleich zu Lagern aus Stahl) besonders hohe Tragzahlen auf und haben die Fahigkeit, auch unter Mangelschmierung zu laufen. Die Wälzlager sind sowohl in den Abmessungen als auch in den Belastbarkeiten weitgehend genormt. Außerdem gibt es diese Lager auch in fertigen Lagerböcken, die z.Bsp. schwenkbar sind oder Gummipuffer zur Stoßdämpfung haben. Andere Bauformen haben eine Selbstschmierung oder Abdeckscheiben, so dass die Laufflächen vor Schmutz oder Staub geschützt sind. [Link zu: Kugellager Hersteller Umschlüsselung]
Z
Zylinderrollenlager
Die Wälzkörper von Zylinderrollenlagern sind Kreiszylinder. In der Bauform als Radial-Zylinderrollenlager können sie ausschließlich radiale Kräfte aufnehmen. Sie werden oft als Loslager verwendet. Standard-Bauformen einreihiger Zylinderrollenlager:
- NU: 2 Borde am Aussenring, kein Bord am Innenring
- N: kein Bord am Aussenring, 2 Borde am Innenring
- NJ: 2 Borde am Aussenring, 1 Bord am Innenring
- NUP: 2 Borde am Aussenring, 1 Bord am Innenring + 1 Bordscheibe (Innenring)
Neben den Radial-Zylinderrollenlagern existieren auch Axial-Zylinderrollenlager. Sie können, bei vergleichsweise geringer Bauhöhe, höhere Axialkräfte aufnehmen als Axial-Rillenkugellager.